Die Relevanz eines gesunden Schlafes, der Schlafdauer und Schlafqualität wird zunehmend als wichtiger Faktor für die allgemeine Gesundheit wahrgenommen. Alleine in den USA geben 35 % der Erwachsenen an, zu wenig zu schlafen (Schlafdauer < 7 Stunden). Das Center for Disease Control und die World Health Organization (WHO) bezeichnen Schlafentzug sogar als öffentliches Gesundheitsproblem. Vor dem Hintergrund, dass Schlafprobleme immer weiter zunehmen, wurde sich nun in einer aktuellen Studie dieses Themas angenommen.
Ziel der Studie war es, die Zusammenhänge zwischen langkettigen Omega-3-Fettsäuren im Serum und den Schlafparametern bei Erwachsenen (n = 1.314) zu untersuchen. Insgesamt waren 49 % der Probanden männlich, das Durchschnittsalter aller Probanden betrug 47,2 Jahre. Mithilfe von Regressionsanalysen wurden die Schlafdauer, Einschlafschwierigkeiten und Schlafstörungen bewertet. Die dafür verwendeten Daten über die Studienpopulation entstammten der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) aus dem Jahr 2011 bis 2012.
Insgesamt berichteten 5 % der Probanden über sehr kurzen Schlaf, 29 % über kurzen Schlaf, 63 % über normalen Schlaf und 3 % über langen Schlaf. Die Summe der Omega-3-Fettsäurenspiegel war bei Erwachsenen mit kurzem Schlaf niedriger als bei Personen mit normalem Schlaf. Im Vergleich zum normalen Schlaf hatten Erwachsene mit sehr kurzem Schlaf niedrigere Werte an Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA) und der Summe der Omega-3-Fettsäuren. Es wurden keine Zusammenhänge mit Einschlafschwierigkeiten oder Schlafstörungen beobachtet.
Zusammenfassend deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass der Omega-3-Fettsäurespiegel mit einer gesunden Schlafdauer assoziiert ist. Um Kausalitäten herauszufinden, sind Interventionsstudien notwendig.
Murphy RA, Devarshi PP, Mun JG et al.
Association of omega-3 levels and sleep in US adults, National Health and Nutrition Examination Survey, 2011-2012.
Sleep Health.
2/2022